. .

06.08.2014 Verkehrsparcours im "Schonraum Schulhof"

Kinder haben immer weniger Radfahrfähigkeiten / Autofahrer missachten Regeln / Schulleiter rufen Eltern auf

Schaumburger Wochenblatt / 6.8.2014

Rinteln

(ste) Verkehrserziehung in Grundschulen ist bislang als zweigeteiltes Modell in theoretischer und praktischer Form durch Schule und Polizei angeboten worden.

In der Grundschule Nord musste Rintelns Kontaktbeamter Rolf Potthast bereits 2011 feststellen, dass die Radfahrtrainings und -prüfungen aus Sicherheitsgründen nicht mehr in den öffentlichen Verkehrsraum gelegt werden können, da den Schülerinnen und Schülern immer mehr Fähigkeiten beim Radfahren fehlten und zudem PKW-Fahrer trotz Polizeipräsenz nicht oder nicht ausreichend auf die Kinder achteten. Für Potthast eine zu gefährliche Situation, die nicht mehr verantwortbar und handlebar war, so der Schulleiter der GS Nord, Horst Ahlswede. Er stellte deshalb das Arbeitsergebnis der Arbeitsgruppe "Verkehrsparcours" vor, dem die Verkehrs-Obfrau Hedwig Oeldig, Verkehrssicherheitsberater Axel Grünvogel, Erhard Steker von der Sport-Fahrer-Gemeinschaft (und ADAC), Rolf Potthast sowie Hausmeister Ralf Borchert angehören. Künftig sollen die praktischen Teile der Radfahrausbildung in den "Schonraum Schulhof" verlegt werden und dort soll ein Verkehrsparcours möglichst umfänglich das abbilden, was die Kinder im richtigen Verkehrsraum auch erwartet.

Auf dem Schulhof mussten erst einmal asphaltierte Flächen geschaffen werden, die jetzt mit Piktogrammen und Linien versehen werden sollen. In einer extra geschaffenen Garage sollen die Kinder eine Vielzahl von Verkehrsmitteln vorfinden und dann auf dem Platz nutzen. Ist der Verkehrsparcours erst einmal fertig, sollen auch andere Schulen Zugriff darauf erhalten für ihre eigene Verkehrsausbildung. Ziel ist es, dass die Kinder hier in einem geschützten Raum fit für den Verkehr gemacht werden und dann in der Realität unter Beweis stellen, was sie gelernt haben.

Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz machte deutlich, dass die dafür veranschlagten 27.000 Euro gut angelegtes Geld seien. Er hoffte auch auf Unterstützung durch den Förderverein der Schule bei der Umsetzung der Verkehrsübungsfläche. Dort sollen mobile Verkehrszeichen die möglichen Situationen für die Kinder vielfältig und abwechslungsreich gestalten. Ganz ohne die Eltern geht es dennoch auch künftig in der Radfahrausbildung nicht. Schulleitung und Polizei riefen die Eltern dazu auf, wieder mehr mit ihren Kindern Rad zu fahren und dabei schon früh auf die Verkehrsregelungen hinzuweisen.