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07.02.2014 Wir sind beim anderen Teil des ADAC

Trotz aller Kritik am Automobilclub: Sportfahrergemeinschaft und Motor Club halten ihm die Treue

Schaumburger Zeitung / 7.2.2014

Rinteln

Von Dietrich Lange
Kaum ein Tag vergeht derzeit, ohne dass in den Medien neue Kritik am ADAC laut. Manipulierte Fahrzeug- und Reifentests, ein kaum noch überschaubares Geflecht von Tochterfirmen, Herausgeber der auflagenstärksten Zeitschrift Europas und ein abgehobener Vereinsvorstand – so lauten die Vorwürfe, Entflechtung wird gefordert. Doch die beiden Rintelner Vereine im ADAC ficht das nicht an. „Wir sind doch beim anderen Teil des ADAC“, heißt es vom Motor Sport Club und der Sportfahrergemeinschaft Rinteln.

Beide Vereine legen Wert auf den Namenszusatz „im ADAC“. Beide nennen sich Ortsverbände des Automobilklubs, fühlen sich laut Satzung auch dessen Vereinszielen verpflichtet. Bei beiden kann man auch ohne ADAC-Mitgliedschaft beitreten, ist dann aber nicht stimmberechtigt. Austritte wegen der Kritik – nein.

Der Motor Sport Club hat heute Abend Jahreshauptversammlung, die Sportfahrer trafen sich gestern zum Klubabend. MSC-Vorsitzender Harry Möller und SFG-Jugendleiter Erhard Steker gehen davon aus, dass dort die Kritik am ADAC ein heiß diskutiertes Thema sei, aber eben nur wie bei einem Stammtisch. Austritt aus dem ADAC – kein Thema.

„Wir machen zwar nicht viel aktiv mit dem ADAC, sondern sind heute ja fast nur noch mit unserer Oldtimerausfahrt aktiv“, teilt Möller mit. In Versicherungs- und Genehmigungsfragen sei der ADAC aber zumindest früher sehr hilfreich gewesen.

Steker sieht in der Mitgliedschaft ganz konkreten Nutzen: „Der ADAC hat bei uns die Sporthoheit, und wir brauchen ihn als Trägerverband, um zum Beispiel einen Kartslalom versichern zu können. Der ADAC stellt auch in Rinteln Sicherheitswesten für neue Grundschulkinder zur Verfügung. Und bei unseren Fahrradturnieren an Grundschulen samt Verkehrserziehung benutzen wir Material des ADAC. Über den ADAC bringen wir die dafür qualifizierten Kinder auch zu den Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene.“